
Die Bücher über Kasimir und seinen etwas seltsamen Freund Frippe wurden sehr beliebt in Schweden, Deutschland und vielen anderen Ländern. Woher stammt die Idee?
Dag Hernried, Herausgeber bei Alfabeta:
Lars Klinting war Schreiner von Beruf. Ich schlug ihm einmal vor, ein Kinderbuch über das Tischlern zu schreiben. Er sagte, das wäre eine interessante Idee, aber wie sollte er das angehen? Ein Jahr später kam er bei mir vorbei. Er hatte einen Weg gefunden, dieses Buch zu schreiben. Und er hatte die Hauptperson dafür gefunden: Kasimir!
Lars selber erzählte dem Schwedischen Magazin Barnposten:
Ich wurde vor langer Zeit gefragt, ob ich nicht ein Sachbuch für Kinder über das Arbeiten mit Holz schreiben wollte. Aber ich wusste nicht, wie ich das angehen sollte, so wurde vorerst nichts daraus. Schlussendlich kam das Buch dank eines kleinen Jungen zustande. Der Junge hatte eine Schachtel voll mit Bildern von Werkzeugen, mit welchen er spielte. Er hatte diese aus verschiedenen Zeitschriften gesammelt. Ich fragte ihn, wofür er die Bilder sammelte und er erzählte mir, dass er das Bild wegwerfen würde, sobald er das richtige Werkzeug bekommen habe.
Und dann kam mir die Idee! Ich erinnerte mich, wie fasziniert ich als Kind von Werkzeugen war. Wie ich in der Werkstatt meinem Vater zugeschaut hatte, wie er seine Werkzeuge benutzte. Es sind die Werkzeuge selber und was man damit tun kann, was so viel Spass macht.
In diesem Moment wurde das Buch „Kasimir tischlert“ geboren – ein Bilderbuch für kleinere Kinder über das Arbeiten mit Holz und was für Werkzeuge man dazu benutzt. Die Handlung baut darauf auf, wie man seinen eigenen Werkzeugkasten bauen kann. In Anbetracht des Themas Holz war es für Lars nur natürlich, aus Kasimir einen Biber zu machen. Der Schwedische Name von Kasimir ist „Castor“, das heisst Biber auf Lateinisch.
Lars fand, dass Kasimir so eine nette Figur war, dass es für ihn offensichtlich war, dass es da noch mehr Bücher davon brauchte. Jemand der zimmert, braucht auch eine Schürze, so entstand das nächste Buch „Kasimir näht“. Und was konnte Kasimir anderes mit der Schürze machen ausser zimmern? Backen natürlich! Gärtnern war ein anderes Hobby von Lars, und so ging es weiter.
Ich wollte eine Bücherserie über Dinge machen, die die Menschen tun” erzählte er Barnposten. “Viele Menschen arbeiten mit Holz, malen und sägen. Ich wollte den Ablauf zeigen, wie alles funktioniert, von Anfang bis Ende – man denkt, plant und dann führt man aus. Ich dachte es wäre wichtig den Kindern zu zeigen, wie man Dinge wirklich tut.
Kasimir hat eine Menge von Lars Klinting selber. Wie sein Erschaffer ist Kasimir neugierig, sorgfältig, systematisch und voll von Kreativität. Und darauf aus, seinem Freund Frippe auf den richtigen Weg zu helfen.